Essbar sein
Versuch einer biologischen Mystik
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Beschreibung
Der Kern unserer Erdkrise liegt in der verheerenden Annahme, dass der Mensch das Maß aller Dinge sei - und der Rest unbelebtes Objekt. Diese Sichtweise wird von aktuellen Denkströmungen herausgefordert. Der Biologe und Philosoph Andreas Weber geht noch einen Schritt weiter und meint: Die Welt zu denken genügt nicht. Vielmehr müssen wir uns als ihr Sein erfahren - als fühlende, handelnde Materie, wie sie auch Flüsse und Wolken, Bäume und Vögel, Pilze und Humus sind. Ausgehend vom ökologischen Imperativ »essbar sein« entwickelt der Autor eine biologische Mystik, in der Geist und Stoff keine Gegensätze bilden, sondern einander durchdringende Qualitäten einer Welt, deren innerstes Begehren es ist, Leben zu schenken.
Leseproble
»Nichts ist unökologischer als Unsterblichkeit. Nichts ist weniger egalitär in einer Welt der Sterblichen, in einer Welt, die davon zehrt, dass sie essbar ist und nur so sich jeden Tag neu gebären kann. Das eigene Ego in den Vordergrund zu stellen, heißt Anspruch auf Unvergänglichkeit zu erheben. Das ist die ökologische Todsünde.« »Das Blut, das in unseren Adern schwillt und ebbt, hat einen bestimmten Salzgehalt. Das Salz in unserem Blut beweist, dass unsere Körperflüssigkeit in direkter Linie dem Meer entstammt. Das Leben wurde im Meer geboren und wir tragen es noch in uns. Auch Landwesen haben das flüssige Milieu ihrer Herkunft in ihren Zellen und deren wässrigen Zwischenräumen eingeschlossen. Wenn wir eine Träne weinen, schmecken wir auf der Zunge das Meer, dem das Leben entstammt.«
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