Inger-Maria Mahlke, entführt uns in ihrem neuen Roman “Unsereins” in das Lübeck des späten 19. Jahrhunderts. Es ist wohl kaum möglich einen Familienroman über diese Stadt zu schreiben, ohne an die „Buddenbrooks” zu denken. Und so gelingt ihr ein Kunstgriff, indem sie diese spielerisch einbezieht und eine Parallelerzählung wagt.
Im Mittelpunkt steht die gutsituierte, jüdische Familie Lindhorst, doch anders als bei Thomas Mann geht es nicht um die wirtschaftliche Elite der Gesellschaft. Mahlke kontrastiert die Leidensgeschichte der Angestellten und Arbeiter mit den dekadenten Lebensvorstellungen der Oberschicht. Wichtige Stimmen in diesem vielschichtigen Gesellschaftsportrait sind die Frauen, die gegen patriarchale Regeln aufbegehren. Mahlke entfaltet über knapp 20 Jahre ein breites gesellschaftliches Panorama, ein virtuos komponierter Roman!