Tamquam non
Lyrikedition 2000
Sonstiges kartoniertes Buch
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Beschreibung
Der Titel seines neuen Gedichtbandes tamquam non (= als ob nicht) - spielt auf jene Haltung an, in der Paulus zufolge die frühchristliche Gemeinde die unmittelbar bevorstehende Wiederkehr des Messias zu erwarten hatte. Die Verabschiedung, auch Ironisierung apokalyptischer Aufgeregtheiten ist jedoch nur ein Thema, auf das der Leser eingestimmt werden soll. Das (Sein-)Als-ob-nicht ist zugleich die denkbar kürzeste Formel jener Weltfremdheit, die für künstlerische Produktion unabdingbar ist und sich in paradoxer Verkehrung der gängigen Erwartung als resistent erweist gegenüber den Fallen einer modisch überschätzten Simulationskultur und ihrer angeblichen Virtualisierung sozialer, sexueller und sinnlicher Erfahrung.
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Autorenportrait
Daniele Dell'Agli, geboren 1954 in Rom, studierte Religionswissenschaft, Philosophie und Komparatistik in Berlin, wo er als Schriftsteller und Übersetzer lebt. Er schreibt Gedichte, Essays und Prosa sowie Features und Hörspiele für den Rundfunk. Gedichte erschienen u.a. in der 'Neuen Rundschau', dem 'Literaturmagazin' und 'Sinn und Form'. Seine zeitdiagnostischen Essays beschäftigen sich mit Fragen der Literaturtheorie, Filmästhetik und Musikphilosophie sowie der Kulturanthropologie und Mentalitätsgeschichte. Sein erster Gedichtband erschien unter dem Titel 'leere versprechen' 1996 im Rospo-Verlag Hamburg.