Akteure der Friedlichen Revolution
Didaktische Impulse und Materialien für den Geschichts-, Ethik- und Religionsunterricht aus der Region Zwickau
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Beschreibung
Die Friedliche Revolution im Herbst 1989 ist das wichtigste Datum der jüngeren deutschen Geschichte. Tausende Menschen gingen damals auf die Straße, um ihre Lebensverhältnisse zu verbessern, Freiheitsrechte einzufordern und die DDR im Sinne einer demokratischen und offenen Gesellschaft zu reformieren. Ohne Blutvergießen ermöglichten sie damit das Ende eines totalitären Überwachungsstaates. Auch wenn die Friedliche Revolution ihren Höhe- und Wendepunkt im Herbst 1989 hatte, darf heute nicht vergessen werden, dass sie viele Vordenker hatte. Auch in der Zwickauer Region versammelten sich nach der Einführung des Wehrkundeunterrichts im Jahr 1978 mutige Menschen, um mit dem biblischen Symbol „Schwerter zu Pflugscharen“ für alternative Formen der Konfliktlösung einzutreten. In den 1980er Jahren kamen Gruppen hinzu, die sich unter dem Dach der Kirche für Haftentlassene einsetzten, sich um Ausreisewillige kümmerten, Meinungs- und Reisefreiheit einforderten und Umweltprobleme benannten. Wie in einem Brennglas lässt sich an der Zwickauer Region aber auch beobachten, welche Gegenmaßnahmen der Staat mit Hilfe der Stasi ergriff und welche innerkirchlichen Konflikte die oppositionellen Gruppen hervorriefen. Die Akteure der Friedlichen Revolution gewähren nicht nur einen Einblick in die damaligen Lebensverhältnisse, es werden mit ihrem Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Umweltschutz auch ethische Handlungsfelder benannt, die heute noch von Bedeutung sind. Die Handlungsmotive und Lebensgeschichten der „Revolutionäre“ stehen daher im Mittelpunkt der hier erstmals publizierten Materialien. Ausgehend von den Lehrplanvorgaben für den Geschichts-, Ethik- und Religionsunterricht stehen dabei drei didaktische Anliegen im Mittelpunkt: Die Schülerinnen und Schüler sollen den damaligen Umgang mit Andersdenkenden kennenlernen, die Konflikte verstehen und die bleibende Bedeutung einer an Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung orientierten Ethik erkennen. Die Materialien fühlen sich dabei dem didaktischen Prinzip der Regionalität verpflichtet: Denn wenn sich der Zehntklässler – wie Joachim Gauck in seinem Geleitwort schreibt – überhaupt „für Geschichte interessiert, dann am ehesten, wenn die Straßen, durch die die Revolutionäre zogen, auf seinem Schulweg liegen und er den Platz vor der Kirche, auf dem sich der Friedenkreis 1989 zum Gebet versammelte, vom Fußballspielen kennt.“
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Inhalt
Geleitwort (Joachim Gauck) 4 Einleitung 5 1. Thematische und didaktische Grundlegung 6 1.1 Einblick gewinnen in geschichtspolitische Auseinandersetzungen 6 1.2 Ethische Urteilsfähigkeit entwickeln 7 1.3 An ‚kleinen‘ Vorbildern die Bedeutung von Religion entdecken 8 1.4 Eigene Zeitzeugengespräche planen und durchführen 9 2. Lehrplanbezug und methodische Anregungen 9 2.1 Der Umgang mit Andersdenkenden in historischer Perspektive 10 2.2 Politische Konflikte in sozialethischer Perspektive 10 2.3 Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung in theologischer Perspektive 10 2.4 Methodische Anregungen zu den einzelnen Materialien 11 3. Weiterführende Literatur 15 3.1 Zur Kirche in der DDR 15 3.2 Fachdidaktische Beiträge und Unterrichtsmaterialien 15 Unterrichtsmaterialien 17 M 1 Das Christliche Friedensseminar Königswalde 17 M 2 Soziale Arbeit als Feindtätigkeit 24 M 3 Ein Sozialarbeiter macht seine Arbeit 27 M 4 Zivilcourage für Umwelt und Frieden 30 M 5 Der Mut des Domküsters 33 M 6 Gesellschaft und Kirche quergedacht 36 M 7 In kirchlichen Basisgruppen engagiert, von der Stasi als „Feind“ bearbeitet 39 M 8 Aktives Handeln gegen die Resignation im Land 42 M 9 Tätige Nächstenliebe am unteren Rand der Gesellschaft 45 M 10 Um Mission wurde gebetet, aber plötzlich kamen die Verkehrten! 47 M 11 Konziliarer Prozess 51 M 12 Der juristische Vater des Konziliaren Prozesses in Zwickau 53 M 13 Der unermüdliche Streiter 56 M 14 Friedensbibliothek als Ort der ‚Konterrevolution‘ 59 M 15 Eine Familie in der Opposition – Solidarische Kirche 61 M 16 Ein Friedenskämpfer und Streiter für Menschenrechte 65 M 17 Das Zwickauer Modell 68 M 18 Vom Kirchentag zur Bürgerbewegung 70 Arbeitsblätter 73 Abkürzungsverzeichnis und Glossar 80 Personenverzeichnis 81