Weisheit
Das denkende Herz, Publik-Forum Extra 1/10, Publik-Forum Extra 63
Geheftet
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Beschreibung
Weise Menschen sind Vertraute des Lebens, sie leben im Einverständnis. Deshalb sucht man intuitiv ihre Nähe. Sie können Wege 'weisen' in den Widersprüchlichkeiten des Lebens. Sie vermitteln die Zuversicht, dass das Leben nicht im Bodenlosen endet. Jeder Mensch kann weise werden, man muss nicht intelligent, alt und nicht reich sein. Wie lernen wir wieder die nötige Lebenskunst im Meer des Wissens, das uns heute zur Verfügung steht? Wie gewinnen wir Weisheit?
Leseproble
Abstand zum Leben und tiefes Einvernehmen Was ein Alter im Sitzen sieht, kann ein Junger nicht einmal im Stehen erblicken. So heißt ein schönes nigerianisches Sprichwort. Weisheit hat mit Lebenserfahrung zu tun, denn das bedeutet ursprünglich das Wort weise: klug, wissend, lebenserfahren. Aber Lebensalter allein macht nicht weise. Man kann sich viel Wissen aneignen in einem langen Leben und doch dumm bleiben. Man kann forschen, kämpfen, analysieren, ins äußerste Weltall vordringen, der Weise wird am Ende doch mehr sehen, tiefer sehen, weiter, sogar im Sitzen. Woran mag das liegen? Jeder Mensch kann weise werden. Man muss dazu nicht gebildet sein, nicht intelligent und reich schon gar nicht. Zwei Grundhaltungen, die auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen, machen Weisheit aus: Ein Stück Abstand zum Leben und zugleich ein tiefes Einvernehmen. Abstand heißt: der Weise sitzt aufmerksam und gelassen am Ufer des Lebens. Tag um Tag. Er sieht Wasser sich brechen am Felsen, sieht Wellen anrollen, sieht, wie der Sturm zornige Gischt versprüht, er sieht ruhige Dünung und wie sich das Mondlicht auf dem Wasser ergießt. Immer wieder gleich und in jedem Augenblick anders. Der Weise ist wach und nimmt alles wahr. Die ganze Lebendigkeit dort draußen und da drinnen in sich selbst. Aber er bleibt gelassen, er hält Abstand, weil er verstehen will. Was zeigt sich eigentlich? Was davon ist gut, was dient dem Leben, was trägt noch, wenn die Aufregung vergangen ist, die Wellen sich legen? Zum tieferen Erkennen braucht er den kontemplativen Blick. Doch diese ruhige Distanz des Betrachters ist nur die eine Seite. Die andere ist ein Hingegebensein in den Lauf des Lebens. Der Weise weiß um Kommen und Gehen, um Sterben und Neuanfang, um die Gezeiten des Lebens. Und er geht den Weg ohne Bitterkeit, er geht ihn im Einvernehmen mit all seinen Höhen und Tiefen. Er ist sich bewusst, dass wir Menschen in unserer Hinfälligkeit stets Angewiesene bleiben, dass wir uns selbst und das Leben immer wieder neu erkunden müssen. Ein weiser Mensch weiß, dass er im tiefsten Grunde nichts weiß. Er bleibt wach, und er bleibt ein Fragender. Er fragt in den offenen Raum des Lebens und lässt sich davon belehren. Weise Menschen sind Vertraute des Lebens, sie leben im Einverständnis. Deshalb sucht man intuitiv ihre Nähe. Sie vermitteln die Zuversicht, dass das Leben nicht im Bodenlosen endet. Möge dieses EXTRA Geschmack auf Weisheit machen und dazu beitragen, ein wenig weiter zu sehen, egal, ob man es nun im Sitzen oder im Stehen liest. Klaus Hofmeister
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Autorenportrait
InhaltsangabeWolf Schneider: Der Kampf um ein fühlendes Herz. Wissensfluten bedrohen den inneren Menschen Renate Naber: Die Kunst der Unterscheidung. Von der Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, und dem Mut, i¿"sie zu ändern Klaus Hofmeister: Lerne, nur zu atmen. Gert Scobel plädiert für neue Bildungsziele Hannelore Morgenroth: Geheimnisvolle Gefährten. Urbilder der Psyche führen den Weg zur Ganzheit Doris Weber: Der Puppendoktor Christoph Quarch: Liebe, nur Liebe. Die alten Griechen und die Kunst, sich hinzugeben Fulbert Steffensky: Meine Bedürftigkeit lehrt mich, was Gnade ist. Von der pessimistischen Heiterkeit der Alten Doris Weber: Die Gabe der Unwissenheit. Das weise Kind in uns Bernardin Schellenberger: Was den inneren Menschen wärmt. Vom Verkosten der göttlichen Dinge in der Tradition der Mönche Geseko von Lüpke: Mit allen Sinnen berührt. Im Spiegel der Wildnis formt sich die Landschaft der Seele Sylvia Wetzel: Wunderschön, anziehend und weiblich. Eine Göttin führt ans Ufer des Erwachens Rainer Dachselt: Man kann nicht lernen, wie es ist, gelebt zu haben. Drei goldene Regeln reichen, welche drei, das ist eigentlich egal Doris Weber: Die verlassene Frau Gotthard Fuchs: Christliche Würze. Der geglückte Durchbruch zum wirklichen Leben Uli Höhmann: Orakel, nur für mich gebacken