Verschwörungsdenken
Zwischen Populärkultur und politischer Mobilisierung, Psyche und Gesellschaft
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Beschreibung
'Verschwörungstheorien' haben Konjunktur - doch was liegt ihnen zugrunde? Verschwörungsdenken verweist auf eine ausgeprägte Bereitschaft, hinter verschiedensten Ereignissen verborgenes Wirken einer im Geheimen operierenden und übermächtigen Gruppe von Personen anzunehmen. Zugleich ist damit eine Wahrnehmungs- und Deutungskultur bezeichnet, in der sich Subjekte die Welt entsprechend aneignen, um eine weitgehend ohnmächtig erfahrene Realität strukturieren und erklären zu können. Als Mittel politischer Agitation haben Verschwörungsvorstellungen eine affektmobilisierende Wirkung, für das Individuum wiederum halten sie epistemische, soziale und emotionale Gratifikationen bereit. Das Denken in 'Verschwörungen' und sein Wirkungspotenzial in tatsächlichen wie vermeintlichen Krisen ist so als Symptom wie auch Katalysator gesellschaftlich-politischer Entwicklungen zu verstehen. Multidisziplinär gehen die Autor*innen dem Phänomen auf den Grund und entfalten eine kritische sozialpsychologisch und gesellschaftstheoretisch orientierte Aufklärung des Verschwörungsdenkens. Mit Beiträgen von Rebekka Blum, Felix Brauner, Pradeep Chakkarath, Florian Eisheuer, Carolin Engels, Melanie Hermann, Florian Hessel, Frank Horzetzky, Martin Jay, Julian Kauk, Helene Kreysa, Alexey Levinson, Mischa Luy, Nora Feline Pösl, Jan Rathje, Felix Riedel, Sebastian Salzmann, Stefan R. Schweinberger, Stefan Vennmann, Anne Voigt, Hans-Jürgen Wirth und Deborah Wolf
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Inhalt
Verschwörungsdenken: Zwischen Populärkultur und politischer Mobilisierung. Zu Semantik, Strukturen und Funktionen einer Wahrnehmungs- und Deutungskultur: Eine Einleitung Florian Hessel, Mischa Luy & Pradeep Chakkarath Elemente des Verschwörungsdenkens. Ein Essay Florian Hessel On the Spectrum: Verschwörungstheorien und Erklärungen Martin Jay Nichtklassische Konspirologie. Ein Essay Alexey Levinson »Vertraut mir, ihr solltet niemandem vertrauen«. Verschwörungsmentalität in der Coronakrise aus mentalisierungstheoretischer Perspektive Felix Brauner Politische Bildungsarbeit für eine »Gesellschaft der Mündigen« Melanie Hermann, Florian Eisheuer & Jan Rathje »Falsche Konkretheit« als politisches Instrument. Zu Franz L. Neumanns dialektischem Psychogramm des Verschwörungsdenkens Stefan Vennmann Argwohn, Misstrauen, Verfolgungsängste: Verschwörungstheorien in der Coronakrise. Psychoanalytische und sozialpsychologische Überlegungen Hans-Jürgen Wirth Verschwörung, Wahnarbeit und schizophrene Wirklichkeit. Gruppenanalytische Behandlung während der Coronapandemie Frank-Andreas Horzetzky Das Verhältnis von Antifeminismus und Verschwörungsdenken. Antimoderne Krisenbearbeitung in der Coronapandemie Rebekka Blum Von Verschwörungsideologien, Vernetzungsstrategien und Vernichtungsphantasien. Digitale soziale Netzwerke, »alternative Heilmethoden« und Esoterik in der Covid-19-Pandemie Nora Feline Pösl Verschwörung audiovisuell gedacht. Alex Jones’ The 9/11 Chronicles Deborah Wolf #flattenthecurve. Wie begrenzen wir die Welle von Falschinformationen und Verschwörungserzählungen in digitalen sozialen Netzwerken? Julian Kauk, Helene Kreysa, Anne Voigt & Stefan R. Schweinberger »Und dann habe ich mir überlegt, warum hörst du denn nichts darüber?« Zum Zusammenhang von Verschwörungsdenken und Preppen Mischa Luy Zur »alltäglichen« Integration und Mobilisierung von Verschwörungsideologien Carolin Engels & Sebastian Salzmann Moderne Hexereivorstellungen und Antisemitismus. Zwei Verschwörungsmythen im europäisch-westafrikanischen Vergleich Felix Riedel

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