Der Blaue Salon und andere Torheiten
Eine Jüdische Kindheit im ländlichen Deutschland der 1930er-Jahre
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Beschreibung
"Der Blaue Salon" erzählt anschaulich die Kindheit von Vernon Katz in den 1930er Jahren in Lippe. Mit den Augen eines aufmerksamen Jungen zeigt der Autor, wie das jüdische Leben in einer ländlichen Kleinstadt mit der Machtübernahme der Nazis allmählich untergeht. Mit trockenem Witz lässt der Autor seine Kindheit und sein Familienleben durch heitere Anekdoten und Bilder, aber auch durch dramatische Ereignisse wie die Flucht seiner Mutter vor der Verhaftung und dem Tod durch die Nazis wieder aufleben. Der Titel "Der blaue Salon" bezieht sich auf die Unfähigkeit der Eltern von Vernon Katz, während der ersten Jahren der Naziherrschaft die Gefahren zu begreifen, die ihnen bevorstanden. Da sie in Deutschland verwurzelt waren und gemeinsam eine erfolgreiche Bürstenfabrik aufgebaut haben, hielten sie das alles für eine vorübergehende Phase. Als fünfzehn Monate nach Hitlers Machtergreifung in einer deutschen Wirtschaftszeitung eine Würdigung von Vernon Katz' Vater erscheint, renoviert seine Mutter voller Freude das Haus und richtet den luxuriösen blauen Salon ein. Als die Nürnberger Gesetze in Kraft treten, verdüstert sich die Situation. Vernon Katz wird im Alter von zehn Jahren von seinen Nazi-Lehrern gesteinigt, verfolgt und verängstigt. In der Kristallnacht schließlich wird der Vater des Autors im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Der Hausarzt schickt Frau Katz in eine Nervenheilanstalt, um sie vor der Gestapo zu schützen. Als die Nazis immer heimtückischer werden, muss die Familie verzweifelte Maßnahmen ergreifen, um sich zu retten. "Der Blaue Salon" stellt das jüdische Kleinstadtleben in Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg nach und schildert auf dramatische Weise die Verfolgung, die Kämpfe und das letztendliche Überleben einer jüdischen Familie. Ein literarisches Juwel und eine unvergessliche Lektüre: "Der Blaue Salon" wird Sie zum Lachen und Weinen bringen. Es ist eine universelle Coming-of-Age-Geschichte, in der ein Junge mit Mut und Humor gegen Widrigkeiten ankämpft.
Pressestimmen
Diejenigen deutschen Juden, die in den 1930er Jahren die Zeichen der Zeit frühzeitig erkannten und vor dem großen Morden auswanderten, haben nicht nur ihr Leben mitnehmen können, sondern zusammen mit ihren Erinnerungen auch ihre Bildschätze. Heute kommen diese Geschichten zurück - wie die von Vernon Katz, der 1927 als Werner Katz zur Welt kam und im lippischen Schötmar aufwuchs. Die Eltern, zutiefst deutsch fühlend und ganz und gar assimiliert, führten dort eine gut etablierte Bürstenfabrik. Sie konnten nicht glauben, dass ihr geliebtes Vaterland sie nach 1933 erst im Stich ließ und dann verriet. Das alles und vieles mehr hat der aufgeweckte Junge, dem 11-jährig mit einem der letzten Kindertransporte die Ausreise nach England gelang, sehr viel später aufgeschrieben. So hat er die Geschichte seiner weit verzweigten Familie rekonstruiert, liebevoll bebildert und ihr damit ein spätes Denkmal gesetzt. Nichts ist vergessen, nichts wird ausgelassen, alles beschreibt er detailliert mit ironischem Abstand und britischem understatement. Seine erst in englischer Sprache erschienenen Lebenserinnerungen liegen jetzt, dem Verlag sei Dank, auf Deutsch vor. Unbedingt lesenswert! Volker Jakob, in: Westfalenspiegel 73, 2024Mit klarem Blick, viel Herzenswärme und einer Portion Ironie beschreibt Vernon Katz, im Juli 1927 als Werner geboren, seine Kindheit im lippischen Schötmar und lässt die Leser eintauchen in das verschwundene deutschjüdische Leben einer Kleinstadt. Das Buch ist ein kleines Juwel. Es ist literarisch überzeugend und hat eine Sogwirkung, gleichfalls ist es für geschichtlich Interessierte aufgrund der detaillierten Einsichten in ein deutschjüdisches Kleinstadtleben ein Glücksfall. Zu danken ist Stefan Wiesekopsieker, der sich beharrlich für eine deutsche Ausgabe eingesetzt hat. Dank gebührt ebenso Ute Sattler für die kongeniale Übersetzung und dem Verlag für die wunderbare Gestaltung. Jürgen Hartmann, in: Rosenland. Zeitschrift für lippische Geschichte Nr. 29, März 2024
Auf die Wunschliste
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Inhalt
statt Autor steht hier das strak gekürzte Inhaltsverzeichnis Der dicke Siegfried und seine Fräulein Töchter • 9 Erbe einer Bürstenfabrik • 61 Unheil braut sich zusammen • 184 Neue Verwandte • 214 Torheit • 246 Knechtschaft und Befreiung • 263 Die Rückkehr • 368 Anhang • 402