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Dies ist also ein frischer, neuer Ansatz, um Wirtschaft und Philosophie zu verbinden und praktische Philosophie in unseren schnelllebigen Zeiten anzuwenden. Es geht um das, was man fühlt, wenn man jemandem während eines Gesprächs in die Augen schaut, darum, sich Zeit zum Nachdenken zu nehmen, um die Wiederentdeckung der »verlorenen Kunst des Denkens«. Heute sammelt die Gesellschaft schneller Wissen an, als sie Weisheit erlangt. Diejenigen, die Erfolg haben, sind diejenigen, denen es gelingt, Strukturen zu erkennen und die Kräfte des wilden Wissens zu nutzen jenes ungezähmte Gewirr aus Daten, Erlerntem und Erfahrungen, das in unserem Leben blüht und unseren Geist umtreibt. Dieses Buch ist der Versuch, die Türen zu dem zu öffnen, was wir tatsächlich wissen, Licht in das Unbekannte zu bringen und alles aufzudecken, was in unserer täglichen Tretmühle wegfällt und verloren geht. Das sind die Bereiche, von denen wir wissen, dass sie wichtig sind, die wir aber nicht verstehen; das sind die Dinge, die tatsächlich einen Unterschied bewirken können. Es geht um das Hier und Jetzt.
Heute braucht die Welt mehr denn je philosophische Kontemplation. Wir leben zu einem unglaublich schönen Moment, es ist vielleicht die aufregendste Zeit in der langen Menschheitsgeschichte. Während wir durch unser Leben eilen und nach dessen Sinn suchen, während wir gleichzeitig versuchen, die Kunst des Lebens zu meistern, sollte es uns auch wichtig sein, die Kunst des Denkens zu verstehen und zu beherrschen. Was ist es, das uns menschlich macht, das uns von den Maschinen unterscheidet? Was genau ist das, was einen Menschen ausmacht?
Wir lesen über Fortschritte bei der Entwicklung von Quantencomputern, über Fortschritte auf dem Weg zu Singularität und perfektem Wissen aber allgemeine künstliche Intelligenz (AKI, auch volle oder starke KI genannt) und Roboter haben das Ruder noch nicht übernommen. Noch haben wir ein paar Jahre Zeit (aber nicht mehr viele), um einen Zustand zu erreichen, in dem wir Klarheit darüber erlangt haben, wohin uns diese Reise führen wird. Wir hoffen und warten auf ein neues Paradigma, in dem sich neue Antworten zeigen werden. Doch während wir unterwegs sind, erkennen wir, dass der Wandel nicht aufhören wird, er ist unendlich und seine Geschwindigkeit nimmt ständig zu. Wir stehen in gewisser Weise am Anfang der Unendlichkeit, bereit für unendliche Veränderungen und unendliches Wissen. Wir sollten uns bewusst sein, dass wir den Weg zur Unendlichkeit, zum unendlichen Wissen und zu neuen Möglichkeiten einschlagen und wir sollten das akzeptieren.
Heute stehen wir vor der Frage, ob wir unser Leben optimieren mittels künstlicher Intelligenz. Dabei geht es nicht um künstliches Bewusstsein oder künstliche Gedanken, sondern um körperloses maschinelles Wissen. Werden wir mit der Technologie fusionieren? Natürlich werden wir das bis zu einem gewissen Grad. Wir machen Fortschritte bei der AKI, der Fähigkeit von Maschinen, »allgemeine intelligente Aktionen« durchzuführen beziehungsweise jene intellektuellen Aufgaben erfolgreich zu übernehmen, wie sie ein Mensch ausführen kann.
Quantencomputer werden bedeutende gesellschaftliche Veränderungen mit sich bringen, in wenigen Jahren sind sie so weit. Bald, vielleicht in 15 bis 20 Jahren, werden wir die Möglichkeit haben, die Rechenleistung eines menschlichen Gehirns zu kaufen. Achtung: Intelligenzexplosion! Wie wäre es mit einem IQ von mehr als 1.500?! Wir wissen nicht, was uns in einem solchen Fall erwartet. Wir »bio-hacken« unseren Körper in Richtung dessen, was man »Transhumanismus« nennen könnte. Es gibt jedoch Grenzen. In nicht allzu ferner Zukunft gibt es möglicherweise Billionen von hyper-interdependenten Computern, die mit unserer Spezies verbunden sein werden, mit allen acht Milliarden von uns. Diese technologischen Durchbrüche werden kontinuierlich und exponentiell sein, aber wir sprechen von Rechenleistung und nicht vom Mensch-Sein. Es ist schließlich das Bewusstsein, das uns letztlich menschlich macht.
Die Herausforderungen für die heutigen Wissenschaftler und Futuristen bestehen darin, perfektes Wissen und Post-Humanismus zu erreichen. Der Fortschritt der Wissenschaft und das, was wir mit unseren neu gewonnenen Kräften und Kenntnissen tun wollen, wird ein Spiegel dessen sein, was wir als unseren moralischen Rahmen definieren. So wie wir Stein, Feuer und Bronze kultiviert haben, müssen wir auch Wege finden, um die heute von uns geschaffene Technologie zu zähmen.
Wir brauchen die Fähigkeit, zu beurteilen, welche Aspekte des zukünftigen Wissens auf die Wirtschaft und auf unser Leben im Allgemeinen anwendbar sind. Als Ausgangspunkt wollen wir feststellen, dass eine Tatsache (Wissen) etwas ist, worauf wir aufbauen, um Weisheit zu erlangen bis dann plötzlich ein neues Gefühl dafür da ist, wie wir die Welt wahrnehmen. Aufgrund der Technologie, die uns heute zur Verfügung steht, und wegen der narzisstischen Suche nach Aufmerksamkeit, die wir überall um uns herum beobachten können, neigen wir dazu, alles zu glauben und alles Wissen zu teilen, das wir als Fakt nehmen und auf dem wir dann aufbauen. Dies hängt aber nicht unbedingt mit der exponentiellen Geschwindigkeit des Wandels zusammen, sondern vielmehr mit den Einschränkungen unseres Bewusstseinszustands und der Art und Weise, wie wir denken und was wir hinterfragen. Das zeigt genau das Fehlen dessen, was ich als »die Kunst des klaren Denkens« bezeichne. Mit den neuen medialen Systemen und den (anti-)sozialen Medien samt deren inhärenten Belohnungsmechanismen dafür, dass wir etwas in ihnen teilen, befinden wir uns in einem unangefochtenen Wissensstand. Wir haben eine fatale Informationsgesellschaft geschaffen ein Phänomen, das ich als »bösartige Weisheit« bezeichnen möchte. Bösartige Weisheit wird von Menschen produziert, die von den Informationen, die sie weitergeben, zutiefst überzeugt sind und die dafür von ihrer eigenen selbstgerechten Gruppe gefeiert werden. Dies ist eine der größten Herausforderungen, vor denen wir als voneinander abhängige Gesellschaft stehen. Wir werden von den (anti-)sozialen Medien getrieben und in eine Welt der Möglichkeiten hineingesogen, die sich ständig in Richtung höher, schneller und besser bewegt. Vielleicht hat es noch nie eine Zeit des kälteren Narzissmus gegeben als heute, während wir gleichzeitig so offen, sozial und verbunden sind wie noch nie. Wir stehen mit anderen in Kontakt und sind gleichzeitig allein. Doch diese Art verbundener Einsamkeit ist nichts, wofür wir Menschen gemacht sind. Technologie hilft uns, unsere Gefühle zu erkunden und bewusst zu agieren, doch gleichzeigt schafft sie neue »unlösbare« Herausforderungen für unsere Spezies.
Dieses Buch ist, so hoffe ich, ein Denkanstoß für gefangene und frustrierte Systemdenker und Hardcore-Kapitalisten, die heute mehr denn je an ihrem Wissen zweifeln und zunehmend die Kontrolle verlieren. Wildes Wissen richtet sich an diejenigen, die das Gefühl haben, am Gate zu stehen, auf der falschen Seite des roten Absperrbandes, während die Rakete im Begriff ist zu starten. Dieses Buch ist aber auch für dich. Denn ich möchte dich dazu ermutigen, aufzusteigen und dich auf die Reise der Selbsterkenntnis zu begeben. Das ist nicht meine Reise, sondern deine. Ich möchte, dass du sie genießt, dass du das Jetzt lebst und ein Leben führst voller Neugierde und Hyper-Wissbegierde, erfüllt von lebenslangem Lernen.
Es geht in diesem Buch darum, wie man anders denkt, wie man die Kontrolle über das Chaos gewinnt und gleichzeitig mehr Chaos erwartet und akzeptiert. Es geht darum, immer mehr Veränderungen und immer turbulentere Umgebungen zu begrüßen, ohne dass diese Umwälzungen dein Leben kontrollieren. Chaos und Turbulenzen sind nicht negativ. Sie können eine Kraft sein deine Kraft, deine Stärke. Die Welt ist chaotisch, das müssen wir akzeptieren.
In Wildes Wissen werde ich dir nicht sagen, was du denken sollst, oder so tun, als hätte ich alle Antworten parat. Stattdessen ist mein Ziel, dein Denken an sich zu beeinflussen, um dich zu befähigen, die Antworten und den Status quo auf dem Weg zu gemeinsamen Zielen infrage zu stellen. Lass uns Brücken, neue Ansichten und immer großartigere Möglichkeiten schaffen.
Dies ist deine aufregende Reise, auf der du das Spektrum der Bewusstseinsebenen durchwanderst und das wunderbare »Sein«, »Mensch« zu sein, erkundest. Es geht um die Wirtschaft, die Unternehmen und Unternehmer von morgen in Verbindung mit der verlorenen Kunst der Philosophie. Und es geht darum, wie du klarer denkst, als die Revolution erlaubt.
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